Analyse der serbischen Nationalmannschaft

27. Mai 2010
Von Fussballwm

Serbien ist in der Gruppe D und spielt somit in der Vorrunde gegen Deutschland, Ghana und Australien. Das erst seit 2006 unter dem eigenständigen Namen “Serbien” spielende Land (vormals Serbien und Montenegro, davor Jugoslawien) hat eine bravouröse Qualifikation gespielt. Sie setzten sich gegen Frankreich, Österreich, Litauen, Rumänien und die Färöer durch. Und das sogar als Gruppenerster mit einem tollen Torverhältnis von 22:8.

Die Truppe des Trainers Radomir Antic hat einige Stars aufzubieten. Im vorläufigen Kader finden sich auch viele Gesichter der ersten und zweiten Bundesliga wieder. So sind Subotic vom BVB, Zdravko Kuzmanovic aus Stuttgart, Zoran Tosic (Köln), Gojko Kacar (Hertha BSC) und Antonio Rukavina von 1860 München dabei. Auch der Name Marko Pantelic (früher Hertha BSC, jetzt Ajax Amsterdam) dürfte den meisten Fussball-Fans ein Begriff sein.
Die wahren Stars sind aber eher Nemanja Vidic von Manchester United, der ja mit einem Wechsel zum FC Bayern München liebäugeln soll, und Branislav Ivanovic vom FC Chelsea. Auch der Mittelfeldspieler Dejan Stankovic, der für Inter Mailand spielt, steht im Kader für die WM 2010. Die meisten der serbischen Kicker spielen im europäischen Ausland in guten Ligen, in Serbien selber spielen nur wenige (bei FK Partizan Belgrad).

In der Qualifikation drohte Serbien ein Punktabzug, weil die serbischen Fans wiederholt Feuerwerkskörper und andere Pyrotechnik eingesetzt haben und auch teilweise auf das Spielfeld warfen. Dies geschah in den Spielen gegen Rumänien, Österreich und Frankreich. Der Verband kam aber mit einer relativ geringen Geldstrafe von 25.000 Franken davon.

In der Gruppe D gilt Serbien neben Deutschland als Favorit. Dies ist den hochklassigen Einzelspielern geschuldet, aber auch der tollen Qualifikation. Erfahrungen haben sie schon, nur unter dem Namen Serbien-Montenegro und Jugoslawien. Sie nahmen an der FIFA Weltmeisterschaft 1998 und 2006 teil. Nur in Frankreich 1998 kamen sie jedoch über die Vorrunde hinaus, nämlich ins Achtelfinale (als Jugoslawien). In Deutschland 2006 schieden sie in der Vorrunde aus. In einer Europameisterschaft konnten sie nur einmal auftrumpfen, nämlich im Jahre 2000 in den Niederlanden und Belgien, dort kamen sie bis ins Viertelfinale.

Diese Mannschaft hat viel spielerisches Potenzial und bringt die Erfahrung der europäischen Top-Ligen mit. Auch ein übersteigertes Nationalbewusstsein, was anscheinend alle ehemaligen Balkan-Staaten aufweisen können, kann sehr hilfreich sein, wenn es in Richtung Kampfgeist interpretiert wird.
Die Beli Orlovi, wie sie in der Heimat genannt werden (weisse Adler, in Anlehnung an die Nationalflagge) könnten durchaus für eine Überraschung bei der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sorgen.

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