Deutschland steht im Achtelfinale!

24. Juni 2010
Von Fussballwm

England, Ghana und USA ebenfalls im Achtelfinale

Slowenien – England 0:1

England hat es geschafft, ins Achtelfinale der Fifa Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika einzuziehen. Als Gruppenzweiter treffen sie damit am Sonntag 16:00 Uhr in Bloemfontein auf die deutsche Elf.

Slowenien ging mit der selben Aufstellung wie gegen die USA in die Partie, Englands Trainer Capello vertraute 3 neuen Spielern: Upson, Milner und Defoe. Der Druck auf die Enländer war sehr groß, das Weiterkommen in der Gruppe hing am seidenen Faden. So fanden die Three Lions auch schwer ins Spiel, bis Lampard in der 14. Minute einen schönen Freistoß schoss, der den slowenischen Torhüter Handanovic erstmals in Bedrängnis brachte. Das Spiel wurde danach schneller und offener geführt, aber die slowenische Abwehr stand gut und die Engländer taten sich schwer, da durchzukommen.

In der 23. Minute dann der Führungstreffer für die Briten: Milner flankte vors Tor und Defoe verwandelte den Ball zum 1:0. Danach hatten Lampard und Gerrard in der 27. und 30. Minute weitere gute Chancen. Die Slowenen strahlten in der ersten Halbzeit keine Gefahr aus, das defensiv agierende Team hatte nur eine Freistoßmöglichkeit durch Birsa in der 42. Minute.

In der zweiten Halbzeit, unmittelbar nach Wiederanpfiff, hatte Defoe die große Chance, das 2:0 zu erzielen. Den Pass von Gerrard erreichte er jedoch nicht mehr. Die Engländer bemühten sich weiterhin, offensiven Fußball zu spielen und die knappe Führung auszubauen. In der 49. schob Defoe zum 2:0 ein, aber es war Abseits. In der 56. scheiterte Terry und in der 58. Rooney.

Danach versuchten auch die Slowenen verstärkt, zum Ausgleich zu kommen. Sie hatten in der Folge auch gute Möglichkeiten durch Novakovic, Dedic und Birsa. danach zeigten aber die Slowenen nicht mehr viel, da es schwer war durch die Abwehr Englands zu gelangen und die Spieler auch etwas müde zu sein schienen. Die Briten versuchten, das Ergebnis zu halten, was beinahe nach hinten losgegangen wäre, da Dedic von den Slowenen im Strafraum noch einmal frei zu Schuss kam.

Besonders ärgerlich für die Slowenen: die USA trafen im parallelen Spiel in der Nachspielzeit und haben sich somit vor Slowenien in der Tabelle gesetzt, sodass die Slowenen nach Hause fahren können.

England muss sich gegen unsere Jungs am Sonntag steigern, aber bei diesem Traditionsspiel werden sie das sicher auch tun.

USA – Algerien 1:0

Wer hätte das vor der Weltmeisterschaft einmal gedacht, dass die USA tatsächlich die Gruppenphase überstehen und sogar Gruppenerster vor England werden! Wahnsinn! Und die USA hat es sich durch die Niemals-Aufgeben-Attitüde auch verdient, weiter zu kommen.

Algerien ging sofort mit hohem Tempo in das Spiel gegen etwas überraschten Amerikaner. In der 6. Minute traf Djebbour von Algerien nur die Latte. Die Amerikaner sorgten durch einen Distanzschuss von Gomez, der noch gefährlich wurde, für Gefahr.

Die Elf des Trainers Bradley kam nun vermehrt zu Chancen. In der 17. und 21. Minute hatte Gomez erneut das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch beide Male. Auf der anderen Seite versuchten sich Matmour in der 38. und Ziani in der 43. durch Weitschüsse.

In der zweiten Hälfte verflachte das Spiel, erst in der 57. Minute kamen die Amerikaner durch Demsey zu einer guten Chance durch Pfosten und dem anschließenden Nachschuss. Die tolle Möglichkeit wurde jedoch nicht genutzt. Weitere Chancen folgten, doch der erlösende Treffer fiel erst in der 91. Minute, als Demsey einen Abstauber im Tor der Algerier versenkte und den USA ins Achtelfinale verhalf. Nun spielen sie am Samstag 20:30 Uhr in Rustenburg gegen Ghana. Es ist ihnen zuzutrauen, dass sie es auch ins Viertelfinale schaffen, obwohl Ghana ein schwerer Gegner ist.

Australien – Serbien 2:1

Was der deutschen Elf nicht gelingen sollte, hat ausgerechnet die australische Mannschaft geschafft: ein Sieg bei der Weltmeisterschaft 2010 gegen Serbien. Trotzdem sind beide Mannschaften aus der Turnier in Südafrika raus. Deutschland und Ghana führen nach dem letzten Spieltag die Gruppe D an und ziehen ins WM-Achtelfinale ein.

In der ersten Hälfte übernahmen die Serben das Spiel. Wie im Spiel gegen Deutschland versuchten sie, verstärkt über die rechte Seite durch Krasic in den australischen Strafraum zu kommen. Krasic hatte auch die erste Möglichkeit in der 7. Minute. In der 12. hatte Krasic eine weitere Chance und Kuzmanovic in der 16. Minute. Serbien drängte. Den Australiern gelang es dagegen kaum, bis vor den serbischen Strafraum zu kommen. In der 32. Minute kamen die Australier zwar zu ihrer ersten Torchance durch einen Kopfball von Cahill nach Flanke von Bresciano, danach rannten aber wieder die Serben an, die in der ersten Halbzeit jedoch zu keinem Torerfolg mehr kommen sollten.

In der zweiten Halbzeit war das Spiel um einiges ausgeglichener als zuvor und beide Mannschaften kamen zu Chancen. In der 69. Minute kam Cahill endlich zu seinem Tor und köpfte nach Flanke von Abwehrmann Wilkshire unhaltbar ein. Die Serben reagierten darauf, indem sie verstärkt angriffen und zwangsweise hinten aufmachen mussten. Das nutzte Australien in der 83. Minute aus und erzielte durch Holman das 2:0. Durch einen intensiven Kampf gelang es den Serben, den Rückstand zu verkürzen. Pantelic staubte einen Abpraller von Schwarzer in der 83. Minute ab. Trotz weiterer intensiver Bemühungen und voller Offensive schaffte es Serbien nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen. Die Australier können sich mit diesem Ergebnis auf jeden Fall in der Heimat blicken lassen, da sie kaum die Ansprüche von großen Mannschaften haben…

Ghana – Deutschland 0:1

Es ist geschafft! Wir sind weiter! Und spielen sogar gegen England schon im Achtelfinale DAS Traditionsduell. Ich hätte mir die Engländer noch nicht im Achtelfinale gewünscht, aber es führt ja nunmal kein Weg daran vorbei. Dieses Spiel gegen die ebenfalls weitergekommenden Ghanaer war kein Meisterstück und zeitweise war ein ganz schönes Zittern angesagt.

Jogi Löw ersetzte nach seiner enttäuschenden Vorstellung gegen Serbien den Abwehrmann auf der linken Seite: Holger Badstuber musste Jerome Boateng weichen. Für den gelb-rot-gesperrten Miroslav Klose kam wie erwartet Cacau auf die zentrale Stürmerposition.

Die Ghanaer ließen von Anfang an keine Zweifel aufkommen, dass sie hier nicht als Aufbaugegner Deutschlands herhalten wollen und betrieben teilweise Forechecking und unterbrachen das deutsche Aufbauspiel oft frühzeitig. Die deutsche Elf wirkte etwas verunsichert. Der Druck auf die noch junge Mannschaft war ja auch riesengroß. In der 25. Minute hätte Mesut Özil, der auch nach dem Serbien-Spiel von der internationalen Fachpresse gelobt wurde, alleine vor dem Torwart diese Unsicherheit von der deutschen Elf nehmen können. Was er jedoch versuchte, nämlich den Torwart zu tunneln, gelang leider nicht. Cacau hatte zuvor bewiesen, dass er zurecht in der der Startaufstellung steht und Mesut Özil mustergültig bediente.

Eine Minute später wäre es auf der anderen Seite fast zum Gegentreffer gekommen. Nach einem guten Kopfball von Gyan nach einem Eckball, den Manual Neuer nicht abgefangen hatte, konnte geradeso noch Philipp Lahm auf der Linie retten. In der 32. Minute kam Kevin-Prince Boateng gefährlich vor das deutsche Tor, traf den Ball jedoch mit dem Kopf nicht so recht. In der 41. dann prüfte Bastian Schweinsteiger mit einer Freistoss, der viel Drall hatte den ghanaischen Torwart Kingston.

Wie in der ersten Halbzeit behauptete Deutschland auch im zweiten Durchgang gut den Ball, hatte auch mehr Spielanteile, sah in der Abwehrarbeit aber oft nicht gut aus. Bis zum England-Spiel muss sich hinten dringenst etwas verändern. Die Briten werden mit uns nämlich nicht so nachsichtig sein.

Kwadwo Asamoah von Udinese Calcio kam in der 51. brandgefährlich vors deutsche Tor, Manuel Neuer rettete aber mit einem tollen Reflex. Gut, dass wir ihn haben! Die Ghanaer agierten trotzdem zunehmend unkonzentrierter. In der 60. Minute konnte Mesut Özil dann die ganze Nation jubilieren lassen. Er zog nach Anspiel von Müller mustergültig aus 20 Metern ab. Das Tor war sehr schön anzusehen. Irgendwie kann man wie beim Serbien-Spiel wieder eine Parallele zur EM 2008 ziehen. Damals sorgte Ballack mit einem Fernschuss (Freistoß, an seinen Gesichtsausdruck erinnert sich jeder Deutschland-Fan) für das Siegtor. Diesen Job hat diesmal der Ballack-Ersatzmann Mesut Özil übernommen, der das ganze Spiel hindurch eine gute Leistung bot.

Danach machte Ghana hinten weiter auf und gingen mehr in die Offensive. Viele nennenswerte Szenen gab es jedoch nicht mehr zu sehen. Die deutsche Nationalmannschaft spielte den Sieg halbwegs souverän herunter und ließ die Uhr für sich laufen.

Dies war ein Sieg, der der neuen deutschen Spielkultur nicht gerecht wird. Es war eher die alte deutsche Spielweise. Aber mit der sind wir schließlich schon dreimal Weltmeister geworden. Gegen England wären etwas verstärkte Offensivbemühungen und eine entschlossenere Grundhaltung jedoch gerne gesehen…

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